Interview Tiffany Crockham über ihren historischen Cosy Crime

Was erwartet uns in deinem neuen Roman Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch?

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch ist ein Cozy Crime mit viel Herz und Humor, liebevoll gezeichneten Charakteren, jeder Menge Abenteuern und natürlich auch einem Schuss Love Story. Zudem gibt es einen interessanten Clash of Cultures, der unweigerlich zu Verstrickungen und komischen Begebenheiten führt; und nicht zu vergessen gibt es natürlich auch einen ungeklärten Todesfall. ;-)


Wie kamst du auf die Idee für den Cosy Crime?

Das ist tatsächlich schon eine ganze Weile her – um die zehn Jahre. Ich hatte damals mit einer Freundin eine Künstlergruppe, mit der wir das Alte Ägypten auf unterhaltsame Weise für Events inszeniert haben, und bei einem sehr geselligen Abend mit sehr viel Wein fanden wir, dass es unbedingt mal ein Buch über eine etwas steife englische Dame mit einem seltsamen Namen geben muss, die einen total unpassenden Hund mit einem noch seltsameren Namen besitzt und in jede Menge skuriller Ereignisse verwickelt wird. Das war eigentlich die Geburtsstunde von Patricia Peacock und Sir Tiny. Allerdings mussten die beiden dann noch 10 Jahre ein Schattendasein als Probecoverdatei auf meinem PC fristen … dann kam Corona und ich hatte plötzlich sehr viel Zeit … so … da sind sie also … das habt ihr jetzt davon ;-)

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch Interviewgrafik
Quelle: Tiffany Crockham

Beschreibe Patricia in einem Satz:

Patricia ist Britin, etwas steif und viktorianischen Werten sowie ihrem Korsett verbunden, nicht verheiratet und findet die neue Mode der 20er Jahre unangebracht für eine Frau, die etwas auf sich hält.


Patricia befreit sich im Laufe des Romans von Geschlechterkonventionen und legt sogar ihr Korsett ab. Sind dir Emanzipation und Feminismus ein besonderes Anliegen?

Wie könnten mir diese Werte als Frau nicht wichtig sein? Immerhin haben Generationen von Frauen hart dafür gekämpft. Wichtig dabei ist mir aber, dass er nicht in „Kampffeminismus“ ausartet. Weniger Aggression als vielmehr Kompetenz kann Frauen voran bringen.

Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch Interview
Quelle: Tiffany Crockham

Sir Tiny wird bald zu Patricias treuem Begleiter – und dass, obwohl sie Hunde eigentlich nicht ausstehen kann. Wie kam es zu ihrem Sinneswandel? ;-)

Sir Tiny ist ein sehr hartnäckiger Hund, mit einem großen Hundeherz aus purem Gold … ein Schoßhund im Körper einer Dogge. Außerdem hat Patricia einen starken Hang, denen zu helfen, die Hilfe brauchen, weil sie selbst die Härten des Lebens erfahren hat; und sie stellt fest, dass sie vielleicht zwischen all ihrem Pflichtbewusstsein auch manchmal etwas einsam ist.


Wer sollte Patricia und Glücksritter John in einer Romanverfilmung spielen?

So spontan würde mir für John Clark Gable einfallen, aber dafür ist es ja leider ein paar Jahre * hüstel * zu spät. Ein wenig hat er auch etwas von Indiana Jones (Harrison Ford). Patricia könnte vielleicht von der etwas jüngeren Gwyneth Paltrow verkörpert werden.


Der Roman spielt in Ägypten in den 1920ern. Was fasziniert dich an dieser Zeit? Und hat der Schauplatz für dich eine besondere Bedeutung?

Grundsätzlich komme ich natürlich ursprünglich aus dem Bereich Histo-Roman Altes Ägypten. Damit kenne ich mich einfach gut aus, deshalb war Ägypten für mich als Setting schon einmal sehr ergiebig. Dazu kommt, dass Ägypten auch immer den gewissen Schuss Exotik, Geheimnis und Glamour hat. Mischt man das Ganze jetzt noch mit verschiedenen Kulturen (vorzugsweise einer total gegensätzlichen wie der europäischen) und einer spannenden Zeit (wer liebt nicht die Roaring Twenties? ;-)) hat man einen richtigen Abenteuerspielplatz für eine interessante Geschichte.


In welche Zeitperiode würdest du gerne für einen Tag reisen und warum?

Das Alte Ägypten wäre da schon ganz weit vorn … einmal die Pyramiden und Tempel in ihrem Urzustand stehen in all den bunten Farben … das wäre bestimmt überwältigend. Wobei ich mir auch gut vorstellen könnte, mal einen Tag mit einem Mercedes Maybach durch die Straßen zu brettern. (Wahrscheinlich wäre ich ohnehin nicht in der Lage ihn zu fahren … so mit Handgas und Handkupplung)


Du hast bereits einige Bücher – auch in unterschiedlichen Genres – veröffentlicht. Hast du einen Tipp für Debütautor:innen?

Sehr viel lesen, sehr viel vergleichen und durchaus schauen, was andere erfolgreiche Autor:innen so machen und warum sie so erfolgreich sind (auch stilistisch). Als neue:r Autor:in neigt man dazu, sich zu sehr auf sich selbst zu konzentrieren, aber ich habe sehr viel gelernt, indem ich sehr viel gelesen habe. Und dann als Konsequenz natürlich sehr viel schreiben. Die Autor:innen wachsen an ihren Aufgaben, und das geht oft über Jahre und ist eine stetige Entwicklung.


Und zu guter Letzt: Hast du eine Buchempfehlung für uns?

Ich gebe zu, ich bin ein „Alter Schinken“ Histo Fan. In meinem Bücherregal steht eine zerfledderte Ausgabe von Lucia St. Clair Robson Die mit dem Wind reitet. Es handelt sich hier um die wahre Geschichte eines weißen Mädchens, das bei Indianern aufgewachsen ist und später einen Häuptling geheiratet hat.